Translate

Samstag, 26. August 2017

Auf dem Iller-Radweg von Oberstdorf (Bayern) nach Ulm 2017



Der Iller-Radweg von Oberstdorf nach Ulm

Der Iller-Radweg erstreckt sich von Oberstdorf in den Allgäuer Alpen bis nach Ulm. Er verläuft mit leichten Steigerungen durch das Allgäu, orientiert sich über weite Stecken eng am geraden Verlauf der Iller und endet in der sehenswerten Stadt Ulm.
Wir haben drei Radtage für diese Tour von 145 km benötigt. 


Iller-Radweg und Iller bei Kempten

Unsere erste Übernachtung auf der Strecke war in
Kempten, die zweite in Memmingen und die dritte bereits in Ulm.
Der Weg war gut ausgeschildert, zumeist auf Wegen fernab vom Autoverkehr, häufig ziemlich nah am Fluss. 
Die Städte zwischendrin waren interessant und wir verbrachten jeweils einen Zusatztag (auch wegen des unsicheren Wetters) in Kempten und in Ulm. Landschaftlich hat uns vor allem der zweite Tag in den Allgäuer Bergen begeistert.
Von Ulm aus setzten wir unsere Fahrt an der Donau fort und fuhren noch bis zur Donauquelle in Donaueschingen. 

1. und 2. Tag: Anreise und Aufenthalt in Oberstdorf (August 2017)

Wir reisten mit dem IC bis München und dann mit der Regionalbahn weiter nach Oberstdorf (ca. 11 Stunden).
In Oberstdorf erwartete uns ein bedeckter Himmel. So musste am nächsten Tag die Wanderung am Nebelhorn ausfallen und wir erkundeten stattdessen die sehenswerte Breitachklamm und ihre Umgebung.


3. und 4. Tag: Von Oberstdorf nach Kempten und ein Tag in Kempten

Erster Stopp nach dem Start vom Hotel in Oberstdorf war der Illerzusammenfluss am Ortausgang von Oberstdorf. 



Der Iller-Zussammenfluss



Drei Damen liegen für Breitach, Stillach und Trettach

Die Iller entsteht nämlich aus dem Zusammenfluss der Flüsse Breitach, Stillach und Trettach. Hinweistafeln und eine Plastik (siehe Foto) weisen auf diesen Ort hin. Den Zusammnenfluss zur Iller kann man gut sehen. Von dort aus fließt die Iller noch 145 km bis sie in die Donau mündet.
An diesem wiederum bedeckten Tag waren die Alpen nicht zu sehen, so war der Panoramablick recht eingeschränkt. Es ging immer ziemlich nah an der Iller entlang, die hier noch ein sehr sauber scheinender Fluss war.


Fast alleine auf dem Iller-Radweg bei Fischen
Wir radelten an Fischen, Sonthofen und Blaichach vorbei, dabei ging es immer leicht bergab auf Fahrradwegen, die mit feinem Kies belegt waren.
Erster Stopp in Immenstadt. Blick in die Kirche und Kapelle. Da leichter Regen einsetzte, machten wir eine Kaffeepause in einem Cafe am pittoresken Marktplatz.


Auf dem Marktplatz von Immenstadt bei Regen

Der Regen ließ nach und weiter ging es an den Dörfern Stein und Seifen vorbei. In Martinzell wurde der Regen so stark, dass wir uns längere Zeit unterstellen mussten.
Nach dem Regenguss ging es weiter bis Kempten, wo wir uns von der freundlichen Mitarbeiterin der Touristeninformation ein Privatzimmer vermitteln ließen.


Basilika St. Lorenz in Kempten

Da am nächsten Tag von der Wettervorhersage Regen angesagt war, blieben wir den  Tag über in Kempten. Wir verbrachten den Tag mit Besichtigungen der Kirchen (sehr schön die evangelische Kirche). Wir nahmen an zwei Führungen teil, einmal in der unterirdischen Erasmus-Kappelle und zum anderen durch die barocken Säle der Residenz. In der Bibliothek in der ehemaligen Orangerie verbrachten wir Zeit mit interessanten Lektüren. Abends besuchten wir die Eröffnung einer Kunstausstellung, die zu den Kemptener Festtagen veranstaltet wurde. - Es war ein anregender Tag in der Stadt.


Blick auf die Orgel in der  evangelischen Kirche St. Mang in Kempten

5. Tag: Von Kempten bis Memmingen

Von unserer Privatunterkunft am Stadtrand von Kempten fuhren wir einen schönen Radweg - immer am Bach entlang - in die Innenstadt. Der Iller-Radweg  aus der Stadt heraus war für uns nicht leicht zu finden. Erst über Umwege fanden wir zum Illerradweg. Am Fluss entlang fuhren wir bis Krugzell. Dort verlässt der Radweg die Iller, der Streckenverlauf wir gebirgiger und es gab die ersten Steigungen.


Eine Kuhherde  blockiert  die Strecke
In Altusried machten wir eine Pause und besichtigten (schon wieder) eine Kirche und lauschten Orgelmusik.
Aufgrund fehlender Beschilderung waren wir zunächst etwas desorieniert, fanden dann durch die Auskünfte einer freundlichen Passantin den Weg zum Illerbruch. Vom Rande des Grundes, der ehemaligen Burg Kalden, von der nur noch die Teile eines Turms stehen, hat man einen guten Blick von oben auf den kurvigen Verlauf der Iller (siehe Foto).


Der Illerbruch bei Altusried /Kalden

Bei freundlichem Wetter fuhren wir hier durch die idyllische Allgäuer Landschaft mit saftigen Wiesen, grasenden Kühen und adretten Bauernhäusern. 
Durch das bergige Allgäu

Über Moos, Haid und Kaltbronn fuhren wir zur Wallfahrtskirche Maria Steinbach (Besichtigung der Kirche).
Weiter fuhren wir nach Illerbeuren: Auf dem Gelände des Bauernmuseums kehrten wir zu Kaffee und Kuchen (lecker) in ein Restaurant, in einem historischen Gebäude ein (Wandmalereien in der Wirtsstube).

Kirche Maria Steinbach

In Ferthofen erreichten wir wieder die Iller. Es ging dann ca. 7 Kilometer schnurgerade am Fluss entlang. Der Weg war etwas matschig und der Blick auf den Fluss durch Buschwerk eingeschränkt.
Wir fuhren bis Buxheim, verließen dort den Iller-Radweg und erreichten nach ein paar Kilometern unseren Zielort Memmingen.

Brunnen und Rathaus in Memmingen

Tag 6 und 7: Von Memmingen bis Ulm  - ein Tag in Ulm 
In der sehenswerten Innenstadt sahen wir uns abends und morgens um. Vor der Weiterfahrt besichtigten wir noch die evangelische Kirche. Wir folgten der Beschilderung bis Buxheim.
Dort besichtigen wir das Kartäuserkloster Buxheim (Eintritt). Wir verbrachten eine interessante Stunde in dem Gebäude, informierten uns über die Geschichte des Klosters und erkundeten die Klosterzellen, die barocken Kapellen und bewunderten das geschnitzte Chorgestühl, das erst vor kurzem aus England zurück gekauft wurde. (geschnitzt vom Tiroler Holzschnitzer Ignaz Waibl von 1687 bis 1691). kartause-buxheim.de


Detail aus dem Chorgestühl des Klosters in Buxheim

Zurück an der Iller folgen wir dem Weg, den wir am Vortag verlassen hatten. Schnurgerade ging es immer am Fluss entlang - etwas eintönig. Wir fuhren bis Illertissen und pausierten an diesem heißen Sonntagnachmittag auf dem Marktplatz.
Weiter ging es auf einem Radweg parallel zur Autostraße über Vöhringen zurück zur Iller. In der Nähe der Iller sind mehrere Badeseen. Wir erfrischten uns im Waldsee bei Senden (empfehlenswert).
Weiter folgen wir der Alternativroute über das Kloster Wiblingen nach Ulm. Imposant die barocke Klosterkirche, sehenswert unter anderem die riesigen, fein ausgearbeiteten Deckengemälde von Franz, Martin Kuen.


Eines der Deckengemälde in der Klosterkirche Wiblingen

Bald sahen wir schon in der Ferne den Turm des Ulmer Münsters.
Beim  Weg zum Hotel ließen wir uns vom Navi im Handy führen.

Von Weitem ist das Ulmer Münster schon zu erkennen

Was wir in Ulm so alles unternommen haben: das Ulmer-Münster bestiegen, die pittoresken Häuser im Fischer- und Gerberviertel besichtigt, an der Donau relaxt, an einer Stadtführung teilgenommen, mit dem Rad auf dem Donauradweg flussabwärts geradelt, im bayrischen Neu-Ulm mit Blick auf die baden-württembergische Stadt Ulm gesessen und Spätzle genossen.
Blick vom Münster auf das Fischer-Viertel und die Donau


Das Ulmer-Münster


Am nächsten Tag setzten wir unsere Radreise an der Donau stromaufwärts bis nach Donaueschingen fort. 


Übrigens - ich freue mich über Kommentare!







Freitag, 30. Juni 2017

Thüringer Städtekette: Von Eisenach nach Altenburg über Erfurt, Pfingsten 2017


Die Thüringer Städtekette: Eisenach - Gotha - Erfurt - Weimar - Jena - Bad Klosterlausitz - Gera - Altenburg






Bei dieser Tour durch viele Städte in Thüringen kann man wunderbar kulturelle Interessen mit sportlicher Betätigung verbinden.


Landschaft bei Bad Köstritz

Wie ihr im Folgenden lesen könnt, stand bei unserer Tour die Kultur  im Vordergrund. In den ersten Tagen unserer Wochentour radelten wir  nur um die 30 Kilometer, nachdem wir am Tag den jeweiligen Ort und mit seinen Sehenswürdigkeiten besichtigt hatten. 


Bugagelände in der Nähe von Gera


Wir machten es uns einfach und buchten die Unterkünfte in Hotels und Pensionen über die Thüringer Touristik in Erfurt vor. So hatten wir weitgehend interessante und schöne Unterkünfte und mehr Zeit für Museen, Besichtigungen und Stadtführungen. 



Tag 1: Von Eisenach nach Gotha (36 km)


Unsere Anreise von Berlin erfolgte am Samstag im Juni 2017.
In Eisenach hatten wir am Samstag nachmittags noch Zeit für den Besuch des Bach-Museums und für einen abendlichen Spaziergang zur Wartburg (siehe Foto).

Unsere kurze Fahrt nach Gotha starteten wir erst gegen 16 Uhr am Sonntag. Vorher sahen wir uns ausgiebig die Dauerausstellung und die Luther-Ausstellung (sehr interessant) auf der Wartburg  sowie das Luther-Haus mit Museum in der Innenstadt von Eisenach an.


Luther ist im Luther-Jahr an vielen Orten in Thüringen präsent

Wir folgten dem beschilderten Weg vom Bahnhof in Eisenach aus. Es geht parallel zur Bahnlinie, an Hängen entlang, durch kleine Dörfer, durch Felder, über relativ viele  Schotterwege, parallel zur Autobahn, irgendwann über den Boxberg - erst hinauf und dann flott hinunter - nach Gotha.





Idyllen am Wegesrand

Tag 2: Von Gotha nach Erfurt (42 km)


In Gotha haben wir gut im ehemaligen Augustiner-Kloster übernachtet. Am  Pfingstmontag nahmen wir uns Zeit für das Herzogliche Museum und das Schloss Friedenstein mit seinen Museen. 


Blick auf Schloss Friedenstein vom Museum aus


Das Rathaus in Gotha

Die Fahrt nach Erfurt ging durch viele kleine Dörfer: Günthersleben, Wechmar, Mühlberg, Wandersleben, Apfelstädt, Neudietendorf, Ingersleben, Marienthal, Bischleben, Hochheim und es folgten die Vororte von Erfurt.
Vom Rathaus in Gotha aus folgten wir den Schildern zum Bahnhof, nach dem Bahnhof ging es am Tierpark vorbei und durch Felder. Gut ausgeschildert!
Die Autobahn wird dreimal gequert (so naturnah ist es nicht). Markanter landschaftlicher Höhepunkt die Drei Gleichen (drei Burgruinen, die auf drei Hügeln in Sichtweit liegen). Wir hielten in Mühlberg (schönes Fachwerkdorf) und besichtigten die kleine Dorfkirche St. Lukas (Farbgestaltung in weiß und blau, imposante Orgel, interessante Deckengemälde).



Vom Stadtrand Erfurt aus ging ein schöner Radweg dem Fluss Gera folgend und später am Rande des Stadtparks entlang in die Innenstadt.


Tag 3 : Von Erfurt nach Weimar (25 km)

Nach der Besichtigung des Doms St. Marien und der St. Serverinkirche beteiligten wir uns an einer Stadtführung zu den Sehenswürdigkeiten im Zentrum. Danach besuchten wir das Angermuseum mit der Gemäldesammlung "alter Meister" (u.a. Cranach).

Imposante Kirchen prägen das Stadtbild von Erfurt


Die Krämerbrücke:längste, bebaute Brückenstraße Europas

Die kurze Fahrt nach Weimar ging wieder durch viele kleine Dörfer: Azmannsdorf, Vieselbach, Niederzimmern, Hopfgarten, Trobsdorf und von da ging es bergab in die Innenstadt von Weimar.


Natur zwischen Erfurt und Weimar

Wir hatten am Nachmittag noch Zeit für das Weimar Haus, diese Geschichtsshow wirkte antiquiert und bot wenig Neues und das für einen relativ hohen Eintritt. 


Tag 4: Von Weimar nach Jena (24 km)

Da es nicht unser erster Besuch in Weimar war, suchten wir uns gezielt die Anna Amalia Bibliothek (renoviert nach dem Brand) und das Schloss und seine Ausstellungen zur Besichtigung heraus. 

Goethe hat diesen imposanten, klassizistischen Saal im Schloss mit entworfen

Blick auf Schlosskirche in Weimar

Start Richtung Jena erst gegen 17 Uhr: Zunächst durch den Park an der Ilm und am Sommerhaus von Goethe vorbei. Man fährt dann eine zeitlang auf dem Ilmradweg. 



Es fließt die Ilm

Landschaftlich schön, durch Mellingen. Ab da ging es leicht bergauf, verteilt auf mehrere Kilometer. In Lehnstedt kurzer Halt an einer alten Kirche mit barockem Turm (Feininger Motiv), dann Kleinschwabhausen, von da nur noch bergab, durch ein Waldgebiet, durch die Vororte von Jena, abwärts bis in die City.




Markt in Jena

Tag 5: Von Jena nach Bad Klosterlausitz (32 km)

In Jena starteten wir  erst am späten Nachmittag nach einer Planeten-Show im berühmten Zeiss-Planetarium und einer Stadtführung.
Bei schönstem Wetter querten wir zunächst die Saale und folgten einem gut genutzten Radweg in Richtung Süden. Es ging über Jena-Lobeda, Gernewitz, Hainbuch. 
Wir machten einen Abstecher nach Stadtroda. In den Ruinen des Zisterzienser-Nonnenklosters kann man eindrucksvolle Fotos schießen. 


Klosterruine in Stadtroda

Stadtroda ist zur Zeit (2017) eine einzige Baustelle. Wir ließen uns nicht abschrecken und schoben mit den Rädern eine Anhöhe hinauf (malerisch, aber anstrengend) zu einer alten Kirche.
Die Fahrt ging zur Hauptstrecke zurück. Wir fuhren durch ein großes Waldgebiet, den Zeitzgrund, immer am wild fließenden Zeitzbach und an sechs historischen Wassermühlen vorbei. Gegen 20 Uhr erreichten wir das Hotel in Bad Klosterlausnitz.


Im Zeitzgrund


Tag 6: Von Bad Klosterlausnitz nach Gera (30 km)

Am Morgen besichtigten wir die neoromanische Kirche am Ort (Schlüssel kann man in der Bibliothek holen). 


Klosterkirche in Bad Klosterlausnitz

Eine wunderschöne, lange Strecke führte durch das Mühltal. Es ging durch einen dichten Laubwald am Flüsschen Rauda entlang. Am Weg liegen einige historische Wassermühlen, die heute als Hotels/Restaurants geführt werden. 
Wir verliessen die Route und machten einen sehr lohnenden Abstecher nach Eisenberg. Zuletzt mussten wir die Räder bis zum Ort schieben. Am Schloss Christiansburg liegt die hübsche barocke Schlosskirche, die wir besichtigten. Sehenswert auch der historische Marktplatz mit Rathaus und Kirche. 


Schloss Christiansburg in Eisenberg

Zurück ging es dann bergab, über Hartmannsdorf, Caaschwitz, an der Weißen Elster entlang nach Bad Köstritz. 


Front des Heinrich Schütz Museums

Nach einer Kaffeepause besuchten wir das Heinrich Schütz Haus. Es informiert über Leben und Werk des Komponisten. Anschließend verlief die Strecke an der Weißen Elster entlang bis nach Gera. 
Abends in einem Restaurant am Marktplatz und am nächsten Tag einem Samstag relativ früh weiter Richtung Altenburg.


Am Marktplatz in Gera

Tag 7: Von Gera nach Altenburg (44 km)

Zunächst suchten wir den alten Bahnhof in Gera und fanden durch Ortskundige einen Schleichweg zum Radweg. Vor Ronneburg fuhren wir durch das ehemalige Buga-Gelände unter imposanten Brücken her. In Ronneburg besichtigten wir den Burgberg. 
Weiter ging es über Raitzhain, Stolzenburg, Posterstein, Nöbdenitz, an der Sprotte entlang nach Schmölln. Rast im Eiscafe am Markt mit Blick auf das historische Rathaus. 


Marktplatz von Schmölln

Weiter radelten wir über Großstöbnitz, Lehndorf, Mockern (Umleitung nach Altenburg). Der Weg verlief in der Nähe  der Pleiße nach Altenburg.

Am Sonntag nach Besichtigung des Schlosses von Altenburg mit einer interessanten Führung und dem anschließenden Besuch des Lindenau-Museums (u.a. italienische Tafelbilder Gotik und Frührenaissance) fuhren wir mit dem Zug über Leipzig zurück nach Berlin.

Blick vom Schlossturm auf Schlossinnenhof und Stadt
Altenburg: Marktplatz mit Rathausturm