Die Radreise haben wir - zwei Männer um die 50 - im Juli 2012 unternommen. Mit dem Flugzeug haben wir unsere Räder von Berlin nach Oslo transportieren lassen. Nach zwei Übernachtungen in Oslo begann unsere Radreise, die uns in ca. 3 Wochen zurück nach Berlin brachte. Wir fuhren 12 Tage Rad, an den anderen Tagen besichtigten wir die Städte (Oslo, Stromstad, Göteborg, Lübeck) und erkundeten Landschaften.
Etwas entäuscht waren wir von dem zentralen Radweg, dem Nordseeküstenradweg in Schweden: Er war häufig schlecht beschildert (z.B. total ausgeblichene Schilder) oder führte häufig an den im Sommer stark befahrenen Straßen entlang.
Eine Skulptur der Vigeland-Anlage im Frogner-Park |
Am Freitag, den 29. Juni starteten wir in Norwegen. Wir flogen zunächst mit dem
Flieger von Berlin-Tegel nach Oslo samt Rädern, welche
glücklicherweise den Transport unbeschadet überstanden haben.
Die Fahrt in die Innenstadt von Oslo vom Flughafen aus, welcher ca. 50 km außerhalb der Stadt liegt, haben wir aufgrund heftiger Regenschauer und defekter Pedale aufgegeben und sind mit dem Zug in die Stadt gelangt. Nach einer längeren Odyssee und dem Erwerb einer neuen Pedale erreichten wir unser Hostel außerhalb des Stadtzentrums.
Die Fahrt in die Innenstadt von Oslo vom Flughafen aus, welcher ca. 50 km außerhalb der Stadt liegt, haben wir aufgrund heftiger Regenschauer und defekter Pedale aufgegeben und sind mit dem Zug in die Stadt gelangt. Nach einer längeren Odyssee und dem Erwerb einer neuen Pedale erreichten wir unser Hostel außerhalb des Stadtzentrums.
Das Rathaus in Oslo |
Am
Samstag haben wir uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt angeschaut (die
imposanten Statuen im Vigelandspark, die neue Oper am Hafen, das
Rathaus, welches ein wenig an das Ullsteinhaus in Berlin erinnert
(Foto), das Schloss mit einer Wachablösung, sowie einen lokalen
Flohmarkt und das schwul-lesbische Stadtfest.
Tag 3: Von Oslo über Nesodden nach Son
Mit der Fähre ging es vom Osloer Hafen auf die Halbinsel Nesodden, von wo aus wir unsere Fahrradtour gen Süden starteten.
Es war eine anstrengende Fahrt, 60 km auf und ab, eine Landschaft
wie im Allgäu mit wunderbaren Blicken auf den Oslofjord.
Ein
netter Norweger vermittelte uns dann eine traumhafte und bezahlbare
Hütte auf einem Hügel in der Nähe von Son. Hier erlebten wir eine tolle Abendstimmung
(siehe Foto).
Son ist heute eine gemütliche Hafenstadt, die in der
Vergangenheit mit dem Holzhandel und dem Schiffsbau eine prosperierende
Beziehung zu Holland unterhielt.
Tag 4: Von Son nach Fredriksstad
Am Morgen ließen wir es ruhig angehen. Am späteren Vormittag fuhren wir von Son nach Moss überwiegend an der Landstraße entlang. Nach Moss (einfache Fußgängerzone, Fährhafen nach Südnorwegen) fanden wir den Weg aufgrund der schlechten Beschilderung zunächst nicht wieder.
Bei der Orientierung half das Tablet und das Navi. Die Strecke verlief auf kleinen Straßen über flaches Land entlang landwirtschaftlich genutzter Flächen. Zuletzt ging es an die Küste. Der Gegenwind machte uns an diesem Tag sehr zu schaffen.
Übernachtet haben wir in Fredriksstad auf dem Campingplatz auf einem kleinen Hügel. Beim Abendspaziergang "entdeckten" wir begeistert die bestens restaurierte Garnisonsstadt Gamelbyen mit einem schönen Platz im Zentrum und einem Denkmal von König Frederik.
Tag 5: Von Fredrikstad nach Stromstad
Unsere Tour ging weiter entlang des Flusses Glomma (gut
beschildert) zur Industriestadt Sarpsborg. Rast am Marktplatz. Besichtigung der
Wasserfälle – Energiebasis der Industrie von Sarpsborg.
Weiter ging es über Land mit einem kurzen Abstecher zur Küste.
Dann Querung der großen Brücke bei Svinesund, die Norwegen und Schweden
verbindet.
In Svinesund ist das Einkaufsparadies für Norweger. Auch wir deckten uns erst mal mit Lebensmitteln ein. In Svinesund verloren wir die Orientierung. Auch diesmal half das Tablet. Es ging weiter über wenig befahrene Landstraßen durch eine hügelige Landschaft und Waldgebiete – sehr schön!
Autobahnbrücke bei Svinesund |
In Svinesund ist das Einkaufsparadies für Norweger. Auch wir deckten uns erst mal mit Lebensmitteln ein. In Svinesund verloren wir die Orientierung. Auch diesmal half das Tablet. Es ging weiter über wenig befahrene Landstraßen durch eine hügelige Landschaft und Waldgebiete – sehr schön!
Wir erreichten Strömstad und schlugen unser Zelt vier
Kilometer nördlich der Stadt auf einem Campingplatz auf.
Auf dem Campingplatz blieben wir drei Nächte. Einen Tag
verbrachten wir an der Schärenküste und in Strömstad.
Am nächsten Tag fuhren
wir mit dem Schiff zur Insel Koster. Die abwechslungsreiche Landschaft und
Vegetation sowie die gut ausgeschilderten Wanderwege begeisterten uns.
Wanderung auf der Insel Koster |
Tag 6 und 7: Wandern und relaxen in Stromstad und auf Koster
Küste bei Stromstad |
Tag 8: Von Stromstad nach Hebestad
Nach dem Packen mussten wir das Hospital in Strömstad besuchen, da sich aufgrund des Fahrtwindes mein Auge entzündet hatte. Erst gegen Mittag setzten wir unsere Tour fort, die uns zunächst an der Küste entlang weiter führte. Den Abzweig ins Inland fanden wir über Fragen von Passanten. Über wenig befahrene Landstraßen setzten wir unsere Fahrt fort (über Lur). Wegen drohenden Regens verließen wir den Nordseeküstenradweg in Tanumshege und zweigten zum Küstenort Grebbestad ab. Dort übernachteten wir in einem b&b. Eine schöne und regensichere Abwechslung!
Tag 9: Von Hebestad nach Hamburgsund
Felszeichnungen aus der Bronzezeit |
Sonnenfrei starteten wir gegen 10 Uhr über wenig befahrene
Nebenstraßen nach Bovallstrand einem netten Hafenstädtchen, wo wir uns in einem
Fischgeschäft kleine Gambas leisteten.
Weiter ging es auf stark befahrene Straßen ohne Radweg
durch hügelige Landschaften, dann auf einer Nebenstraße parallel zur Autostraße
Richtung Lysekil.
Wir campten auf einem kleinen Platz direkt am Orteingang und blieben
dort zwei Nächte.
"Ihr Lieben,
heute haben wir einen Sonnen- und Windtag an der schwedischen
Schärenküste eingelegt. Faul haben wir uns in die Felsen gelegt,
gelesen und uns die flotten Segler auf der Nordsee angeguckt.
Die letzten Tage haben wir nicht mehr so viel Strecke gemacht, wir sind
aber trotzdem gut in Form, sodass uns auch die Hügel nicht mehr so
anstrengen. Der Fahrradweg insgesamt ist nur für wirkliche Fahrrad- und
Schwedenfans etwas, so schön ausgeschildert und bequem wie die
deutschen Flusstouren sind die Strecken nicht. Tatsächlich gibt es
Schilder auf denen ein weißer Radfahrer auf weißem Grund zu sehen ist.
Lysekil |
Zumeist fährt man durch hügelige grüne Landschaften und Dörfer auf Nebenstraßen, gerät aber auch auf Hauptstraßen, die bei fehlenden Radwegen, stark befahren werden. Wie die norwegischen Autofahrer nehmen auch die schwedischen viel Rücksicht und machen zumeist einen großen Bogen um uns herum.
Neben Stromstad, wo wir die sehr abwechslungsreiche Insel Koster bewanderten, haben uns einige pittoreske Fischerorte gut gefallen. Heute sind wir in Lysekil, nicht so touristisch, mit einem interessanten Naturschutzgebiet mit faszinierenden Granitfelsen (siehe Foto) und Inselchen. Dazu heute mal strahlend blauer Himmel, nachdem wir zwei Tage nur Wolken gesehen haben".
Imposante Granitfelsen an der Küste bei Lysekil |
Tag 12: Von Lysekil nach Mygenäss
Mit der Fähre nach Fiskebäkskil (sehr pittoresk), dann weiter
über mehrere kleine Inseln und unter Nutzung von zwei Fähren zur Insel Orust. Beim letzten Teil des Weges über Varekil nach Myggenäs mussten wir stark befahrene Straßen nutzen. Der private Campingplatz bei Myggenäs lag nahe der Tjörn-Brücke.
Blick auf Fiskebäckskill |
Tag 13 und 14: Von Mygenäss nach Göteborg / ein Tag in Göteborg
Zunächst fuhren wir über die spektakuläre Tjörn-Brücke, über die sich in wikipedia folgendes lesen lässt:
Tjörnbron ist die größte Brücke eines mehrteiligen Brückensystems, das an der Westküste Schwedens die Inseln Tjörn, Mjörn, Orust und Vindön im Süden bei Stenungsund und im Norden bei Sundsandvik (naheUddevalla) mit dem Festland verbindet. Die Tjörnbron ist 664 Meter lang, 15 Meter breit, hat eine Spannweitevon 386 Metern und eine Durchfahrtshöhe für Schiffe von 43 Metern. Die heutige Tjörnbron wurde am 9. November 1981 eröffnet.
Später ging die Fahrt durch ein sehr bergiges Naturschutzgebiet, Rast an einem kleinen See. Dann weiter auf einem Fahrradweg bei Gegenwind immer entlang der E 6. (Wir hatten den Nordseeküstenradweg verloren und folgten der Beschilderung nach Göteborg). Sehr nervig und anstrengend und damit die ödeste Strecke der gesamten Tour.
Tjörnbron ist die größte Brücke eines mehrteiligen Brückensystems, das an der Westküste Schwedens die Inseln Tjörn, Mjörn, Orust und Vindön im Süden bei Stenungsund und im Norden bei Sundsandvik (naheUddevalla) mit dem Festland verbindet. Die Tjörnbron ist 664 Meter lang, 15 Meter breit, hat eine Spannweitevon 386 Metern und eine Durchfahrtshöhe für Schiffe von 43 Metern. Die heutige Tjörnbron wurde am 9. November 1981 eröffnet.
Später ging die Fahrt durch ein sehr bergiges Naturschutzgebiet, Rast an einem kleinen See. Dann weiter auf einem Fahrradweg bei Gegenwind immer entlang der E 6. (Wir hatten den Nordseeküstenradweg verloren und folgten der Beschilderung nach Göteborg). Sehr nervig und anstrengend und damit die ödeste Strecke der gesamten Tour.
Tjörn-Brücke |
Vor Göteborg nutzten wir das Internetangebot einer Bibliothek,
die am Weg lag, um ein Zimmer in einem Hotel in der Stadt zu buchen.
Wir bleiben zwei Nächte in Göteborg und erkundeten die fahrradfreundliche Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten ausführlich. (Kunstmuseum, altes
Zentrum am Graben, neue Oper, Hafen).
Tag 15: In Göteborg und Beginn der Fährfahrt nach Kiel
Morgens noch in der Stadt (Ausblick vom Skansen Kronan,
Universität, Design-Museum, Fischhalle und ein Kaffee im Haga-Viertel im Cafe Husaren mit den riesigen
Zimtschnecken). Vor der Abfahrt der Fähre nach Lübeck besuchten wir noch das
interessante Schifffahrtsmuseum.
Tag 16 und 17: Von Kiel nach Lübeck / Besichtigungen in Lübeck
Morgens in Kiel haben wir uns in der Tourist-Info eine Karte besorgt, um den Radweg nach Lübeck zu finden. Ausgezeichnet beschilderte Wege führten uns über Plön und die holsteinische Schweiz und viele kleine Dörfer bei sehr wechselhaftem Wetter (immer knapp dem Regen entgangen) nach Lübeck (ca. 80 km). - Bitter war es für uns in Plön, da die Kamera von Markus (mit den Fotos der Reise) aus dem Gepäck gestohlen wurden (vermutlich). Das trübte den Tag noch mehr ein.
In Lübeck blieben wir zwei Nächte und freuten uns an der interessanten Altstadt und ließen uns die Stadt und ihre versteckten Kleinode bei einer halbprivaten Stadtführung am Sonntag näher bringen. Dabei waren natürlich das Buddenbrook-Haus, das Grass-Museum und die Marienkirche.
Abendstimmung am Holstentor
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Hier lebte Thomas Mann in seiner Jugend
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Von Lübeck starteten wir recht früh und fuhren an der Wakenitz entlang, über Ratzeburg, Mölln und zuletzt immer am Elbe-Lübeck-Kanal entlang bis nach Lauenburg (Elbe). Eine sehr abwechslungsreiche Strecke!
Lauenburg - Altstadt
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Übernachtet haben wir in Lauenburg in einem Hotel mit Blick auf die Elbe.
Tag 18: Von Lübeck nach Lauenburg (Elbe)
Am Elberadweg war das Fahren nun sehr bequem. Wir hatten überwiegend Rückenwind und fuhren an Dienstag über Boitzenburg, Hitzacker bis nach Dannenberg.
Das Eulenspiegel-Denkmal in Mölln
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Wir übernachteten in einem Radlerheim in der hübsch restaurierten Altstadt von Dannenberg.
Bei sehr trüben Wetter starteten wir am Mittwoch über Dömitz und Lenzen gen Wittenberge. Irgendwann am Nachmittag setzte
heftiger Regen ein, sodass wir froh waren bald Wittenberge erreicht zu
haben, um von dort aus unsere Fahrt nach Berlin mit der Regionalbahn
fortzusetzen.
Elblandschaft bei Lenzen |